zur Person

Friederikes malerisches Schaffen ist unerschöpflich und reicht von Landschaftsszenen, Stadtansichten, Lebensmitteln und Stillleben hin zu dekorativen Szenen, denen entfernt eine Pop Art Ästhetik innewohnt. Teils sind es Szenen, die ihrem Interesse am Reisen, am Kochen und Genießen sowie ihrer Heimat Hamburg entspringen, teils sind es Auftragsarbeiten, in denen sie die Interessen anderer verarbeitet. 

 

Mit geschwungenem, expressionistisch geführtem Pinselstrich lässt Friederike Preuß Hafenansichten, Landschaften, Stillleben oder Genreszenen entstehen, die einer Ästhetik des Flüchtigen gehorchen.  Es sind Momentaufnahmen, die sie für die Ewigkeit festhält, um sie dem Betrachter zugänglich und erlebbar zu machen. Ihre Werke sind keine bloßen Abbilder unseres Alltages. Es finden sich teils surreale Elemente in ihnen, etwa russische Matroschkas, die über die Reling eines Hamburger Hafenschleppers schauen, collageartige Kompositionen persönlicher Landmarks, feuerwerkartige Farbexplosionen oder liebgewonnene Erinnerungsfragmente, wie der Strandkorb auf Sylt, der Erinnerungen an wunderschöne Urlaubsmomente im Betrachter wachruft.

 

Friederike Preuß Bilder sind ästhetisierter Alltag. Sie lädt ihre Sujets mit Emotion und darstellerischer Schönheit auf, um sie den Gesetzen des Alltages zu entheben. Objekte und Ansichten, die oft ungesehen an uns vorbeifliegen und denen wir aus der Macht der Gewohnheit keine Bedeutung beimessen, werden zum würdigen Bildgegenstand erhoben. Besondere Momente, die im Laufe der Zeit in der Erinnerung verblassen, an denen wir aber unbedingt festhalten möchten, werden konserviert. So wird ein Bund Spargel zum Bildgegenstand, der aber nicht bloße Wiedergabe des Gesehenen ist, sondern dem die Schönheit des Vergänglichen innewohnt, die sich erhaben über den Alltag empor hebt.

 

Es finden sich aber auch dekorative Bilder im Repertoire, die man einfach gerne anschaut oder die ein Schmunzeln im Betrachter hervorrufen. Die Bilder aus der Serie „Save Water Drink Wine“ sind eine augenzwinkernde Botschaft an den Weinliebhaber. Oder das Bild „Peak“ gibt Sicht auf ein unendlich wirkendes Paar Frauenbeine frei, über die wir unseren voyeuristischen Blick ungesehen gleiten lassen können.

 

Friederike’s Bilder helfen dem Betrachter zu sehen, das heißt den Sinn für den emotional aufgeladenen Moment zu schärfen und das Besondere im Alltäglichen zu erkennen, die in der Gegenwart oft unbemerkt an uns vorbeifliegt. Sie materialisieren Erinnerungen und helfen uns nicht zu vergessen, sondern erlauben kleine Gedankenreisen an schöne Orte, wertvolle Momente und lassen uns genießen.  

 

Friederike malt in Wilhelmsburg, dem neuen Hotspot für kreative Künstler. 

 

Annika Ulke (M.A. Kunstgeschichte)